Ich wurde gleich nach meiner Geburt zur Adoption freigegeben. Mit knapp einem Jahr kam ich von einem Kinderheim in meine spätere Adoptivfamilie. Seit mehreren Jahren bin ich mit einem Teil meiner leiblichen Familie wieder im Kontakt. Dies ist eine Lebensgeschichte, die viele Menschen in ähnlicher Art und Weise erlebt haben.
Erst im Rahmen meiner unterschiedlichen Fortbildungen, vor allem im Bereich der frühen Bindungs- und Entwicklungs-Traumatisierungen, wurde mir wirklich bewusst, wie weitreichend dieser so ganz andere Start ins Leben mich in meiner Art, zu sein und mich zu verhalten, beeinflusst hat.
Ich habe viel darüber gelernt, welche Muster und Herausforderungen daraus entstehen können und wie es möglich ist, sich dieser Thematik anzunähern und sie mehr und mehr als Teil der Identität in die eigene Lebensgeschichte zu integrieren.
Mehrere Autor*innen beschreiben das Adoptiert-Sein so, als würde man auf eine Bühne gestellt, auf der das Theaterstück bereits begonnen, der Vorhang sich bereits geöffnet hat. Die Aufgabe bestehe darin, möglichst schnell und nahtlos die für einen selbst vorgesehene Rolle auszufüllen. Dabei frage oft niemand danach, dass man gerade noch auf einer ganz anderen Bühne in einem ganz anderen Stück gespielt hat. Und dass man dieses bisherige Theater vielleicht sogar vermisst...
Ich mag diese Metapher, denn es steckt darin viel von dem möglichen Erleben von Menschen, die als Babies oder Kleinkinder adoptiert wurden:
Dass diese ersten Eindrücke vom Leben in einem Alter stattfinden, an das wir keine expliziten Erinnerungen haben (implizite haben wir sehr wohl!) und wo uns auch Sprache noch nicht zur Verfügung steht, erschwert den direkten Zugang zu diesen Erfahrungen. Trotzdem finden sie in einer sehr prägenden Zeit statt und haben somit großen Einfluss auf unsere weitere Entwicklung, unsere Muster, Glaubenssätze und nicht zuletzt auf unsere Identität.
Im Hier und Jetzt spiegelt sich das unter anderem wider in der Art, wie wir Beziehungen erleben, wie sicher wir uns unserer selbst sind oder auch, mit welchem Grundgefühl wir durch's Leben gehen.
Ich möchte Sie dabei unterstützen, sich auf diesem weiten Feld zu orientieren und Antworten auf vielleicht lebenslange Fragen zu finden. Insbesondere körperorientierte und systemische Methoden können hilfreich sein, um Zugang zu diesem Lebensthema zu finden (traumasensibles Coaching). Allein schon die Bestätigung eigener Empfindungen und Wahrnehmungen als "normal" und vollkommen erklärlich bringt oft eine spürbare Entspannung und mehr Klarheit.
Bitte kontaktieren Sie mich für ein unverbindliches Vorgespräch.